
Braucht man unbedingt einen XXL-Katalog, um ein PIM einzuführen?

Wenn man an ein PIM (Product Information Management) denkt, stellen sich viele sofort die E-Commerce-Giganten vor, mit Zehntausenden von Artikelnummern, die es zu verwalten gilt. Doch dieses Vorurteil ist weit von der Realität entfernt. Die wahre Komplexität entsteht nicht immer durch die Menge an Produkten, sondern vielmehr durch die Vielfalt der Verkaufs- und Kommunikationskanäle.
Online, in Geschäften, auf Marktplätzen oder über Händler zu verkaufen, erfordert eine straffe Organisation, die viel schwieriger aufrechtzuerhalten ist, als es scheint, selbst bei einem kleinen Katalog. Konsistente, vollständige und für jeden Kanal geeignete Daten sind entscheidend, um den Kunden ein nahtloses Erlebnis zu bieten.
Braucht man also einen riesigen Katalog, um ein PIM einzuführen? Ganz und gar nicht. Omnichannel reicht aus, um diese strategische Investition zu rechtfertigen.
Die wahre Herausforderung: konsistente Produktdaten über alle Kanäle hinweg
Omnichannel ist die Fähigkeit einer Marke oder eines Unternehmens, über mehrere Kanäle gleichzeitig zu verkaufen und zu kommunizieren: E-Commerce-Website, Marketplace, physische Verkaufsstellen, soziale Netzwerke, Papierkataloge oder auch Vertriebspartner. Heutzutage reicht es nicht mehr aus, nur auf einem einzigen Kanal präsent zu sein. Um ein breiteres Publikum zu erreichen und die Erwartungen der Kunden zu erfüllen, muss man die Kontaktpunkte vervielfachen.
Diese Omnichannel-Strategie macht die Verwaltung der Produktdaten jedoch sehr komplex. Jeder Kanal hat seine eigenen Anforderungen: Eine E-Commerce-Website verlangt detaillierte Datenblätter, Marktplätze schreiben bestimmte Formate vor, die Verkaufsteams benötigen angepasste Argumentationshilfen, und die Verkaufsstellen verwenden oft POS (Point-of-Sale-Werbung) mit anderen Einschränkungen.
Hinzu kommen häufige Aktualisierungen: ein Bild ändern, eine technische Eigenschaft korrigieren, eine Beschreibung an lokale Vorschriften anpassen, ... Selbst bei nur 30 oder 50 Artikelnummern wird dies schnell zu einem Kopfzerbrechen, wenn die Daten über mehrere Dateien oder Abteilungen verstreut sind. Ohne ein Werkzeug wie das PIM wird es zu einer zeitraubenden und fehleranfälligen Aufgabe, die Produktinformationen über alle Kanäle hinweg konsistent und frisch zu halten.
Warum macht ein PIM das Leben der Teams einfacher?
Ein PIM einzuführen bedeutet nicht nur, Tausende von Produktkarten zu zentralisieren. Auch bei einem begrenzten Katalog wird das PIM zu einem Schlüsselinstrument, um die Arbeit der Teams flüssiger zu gestalten und die Qualität der verbreiteten Informationen zu gewährleisten.
Mit einem PIM werden alle Produktdaten an einem Ort gesammelt: Bilder, Beschreibungen, technische Merkmale, Abmessungen, Marketinginformationen, Deklinationen, ... Das vermeidet die Vervielfachung von Excel-Dateien, das Kopieren und Einfügen von Dokumenten oder Versionen, die unkontrolliert zirkulieren. Jede Änderung wird zurückverfolgt, validiert und ist sofort für alle betroffenen Abteilungen verfügbar: Marketing, Vertrieb, Digital, etc.
Das PIM ermöglicht auch die Vorbereitung von Exporten, die an jeden Kanal angepasst sind: Produktdatenblatt für die E-Commerce-Website, spezifisches Format für einen Marketplace, Kurzversion für Instagram Shopping, Verkaufsargument für die Außendienstmitarbeiter, ... Es ist nicht mehr nötig, die Informationen jedes Mal neu einzugeben.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Aktualisierungen zentralisiert werden. Wenn ein Produkt seine Verpackung ändert oder eine Beschreibung aus regulatorischen Gründen geändert werden muss, genügt es, dies einmal im PIM zu tun. Die Information wird dann automatisch an alle betroffenen Kanäle weitergeleitet, wodurch das Risiko von Fehlern oder Versäumnissen erheblich verringert wird. Das Ergebnis: Zeitersparnis, zuverlässigere Daten und ein einheitlicheres Kundenerlebnis.
3 Situationen, in denen ein PIM auch bei einem kleinen Katalog sinnvoll ist
1. Eine Marke, die sowohl in Geschäften als auch online verkauft
Nehmen wir als Beispiel eine Bio-Kosmetikmarke mit einer Produktpalette von 40 Produkten. Sie verkauft über ihre eigene E-Commerce-Website, in ihren physischen Geschäften und bei Partnerhändlern.
Für jeden Kanal müssen die Informationen angepasst werden: Die Website bietet detaillierte Beschreibungen und hochauflösende Bilder, während die POS in den Geschäften prägnantere und schlagkräftigere Aufhänger benötigen. Ohne PIM wird die Verwaltung dieser Variationen schnell mühsam.
Mit einem PIM steuert die Marke ihre Inhalte von einem einzigen Repository aus und kann so eine perfekte Konsistenz über alle Medien hinweg gewährleisten.
2. Ein Unternehmen, das das internationale Geschäft ausbaut
Selbst bei einem kleinen Katalog macht die Internationalisierung das Produktmanagement komplexer. Stellen Sie sich ein KMU vor, das auf Modeaccessoires spezialisiert ist, 50 Artikel in Frankreich verkauft und in Spanien und Deutschland starten möchte. Dann muss man die Übersetzungen verwalten, die lokalen Normen (Etikettierung, Zusammensetzung...) überprüfen und die für jeden Markt geeigneten Produktblätter vorbereiten.
Ein PIM erleichtert diese Arbeit, indem es mehrsprachige Daten strukturiert und übersetzte Inhalte schneller online stellt, ohne dass es vermehrt zu Fehlern oder Versäumnissen kommt.
3. Ein KMU, das über mehrere digitale Kanäle verkauft
Heutzutage nutzen selbst kleine Strukturen verschiedene digitale Kanäle: E-Commerce-Website, Marktplätze wie Amazon oder Cdiscount, soziale Netzwerke über Shopping-Funktionen (Instagram oder Facebook).
Jede Plattform hat ihre eigenen Einschränkungen: Titel auf 70 Zeichen begrenzt, bestimmte Anzahl von Bildern, spezifische Formate. Ohne PIM muss bei jeder Aktualisierung jedes Medium manuell neu bearbeitet werden. Mit einem PIM werden diese Aufgaben automatisiert: Die Daten werden einmalig angereichert und dann in den richtigen Formaten für jeden Kanal dekliniert.
Optimieren Sie das Kundenerlebnis
Die Herausforderung beim Produktmanagement liegt nicht nur in der Menge der Referenzen, sondern auch in der Qualität und Konsistenz der Informationen, die den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Im Zeitalter des Omnichannel erwarten die Verbraucher, dass sie zuverlässige, verbindliche und identische Daten finden, egal an welchem Kontaktpunkt sie sich befinden: auf der Website, in der Marktkarte, im Regal im Geschäft oder im gedruckten Katalog.
Ein PIM ermöglicht es gerade, diese Homogenität zu gewährleisten. Es vermeidet Abweichungen zwischen den verschiedenen Medien: Eine falsch angegebene Farbe auf einer Website, eine unterschiedliche Zusammensetzung auf einem Marketplace-Produktblatt oder ein veraltetes Bild in einer Broschüre können der Glaubwürdigkeit der Marke schaden. Selbst bei einem kleinen Katalog beeinträchtigen diese Fehler das Kundenerlebnis und können sich direkt auf den Verkauf auswirken.
Durch die Zentralisierung der Produktinformationen und die Vereinfachung ihrer Verbreitung wird das PIM zu einem strategischen Werkzeug für alle Unternehmen, die ihren Kunden ein flüssiges, einheitliches und professionelles Erlebnis bieten wollen, unabhängig von der Größe ihres Katalogs.
Schlussfolgerung
Entgegen der landläufigen Meinung ist PIM nicht nur etwas für Unternehmen, die Tausende von Produkten verwalten. In einem Omnichannel-Kontext ist es die Vielfalt der Verkaufsstellen und Kommunikationskanäle, die die Verwaltung von Produktinformationen komplexer macht.
Ein Katalog mit 30 oder 50 Artikeln kann Hunderte von Deklinationen hervorbringen, die gepflegt und verbreitet werden müssen, wenn man Sprachen, Kanäle und Formate berücksichtigt. Mit einem PIM lassen sich diese Daten zentralisieren, zuverlässiger und schneller verwalten, während gleichzeitig die Kundenerfahrung verbessert und die operativen Teams entlastet werden.
Es kommt also nicht auf die Menge der Produkte an, sondern auf die Komplexität der Informationsverbreitung. Und in diesem Punkt ist ein PIM ein wertvoller Verbündeter, selbst bei kleinen Katalogen.
Selbst bei einem kleinen Katalog mit 30 bis 50 Produkten wird die Verwaltung der Informationen schnell komplex, sobald ein Unternehmen auf mehreren Kanälen expandiert: E-Commerce-Website, Marktplätze, soziale Netzwerke, Geschäfte usw. Das PIM (Product Information Management) zentralisiert alle Produktdaten, erleichtert Aktualisierungen, Multichannel-Deklinationen und garantiert die Konsistenz der Inhalte. Es vereinfacht den Arbeitsalltag der Teams und stärkt das Kundenerlebnis, während es gleichzeitig Fehler minimiert.
Ob es darum geht, international zu verkaufen, seine Inhalte an jedes Medium anzupassen oder Zeit zu sparen, PIM erweist sich als strategisch wichtig - selbst bei kleinen Katalogen. Es kommt nicht auf die Anzahl der Produkte an, sondern auf die Komplexität ihrer Verbreitung.

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